Wer ein erfolgreicher Pokerspieler werden möchte muss auch die Mathematik dahinter verstehen. Doch wie viel Mathe braucht ein Spieler wirklich?

Die-Mathematik-beim-PokernWenn man das erste Mal mit Poker Strategie zu tun hat, liest man meistens noch einfache Empfehlungen wie “man soll nur wenige Hände spielen, aber dafür aggressiv vorgehen” oder “man muss dominierte Hände wie A9 meiden”. Irgendwann kommt man aber mit Mathematik in Berührung und das gefällt vielen Spielern so gar nicht. Denn sie haben es lieber einfach und ohne komplizierte Rechnungen. Fakt ist jedoch, dass man darauf angewiesen ist wenn man wirklich gut werden möchte. Aber Fakt ist eben auch, dass man auch ohne Mathematik ein guter Spieler werden kann. Die Frage, die sich viele Spieler stellen, die jetzt nicht unbedingt den Anspruch haben Profi zu werden ist, ob sie sich wirklich mit der Mathematik auseinandersetzen müssen.

Wenn man sich dafür entscheidet, muss man wissen, dass es wirklich sehr kompliziert werden kann. Es geht dann nicht nur um einfache Pot Odds wo man ausrechnet, dass man eine Gewinnchance von 3:1 hat und die Pot Odds 4:1 betragen und man deshalb weiterspielen kann. Das ist wirklich nicht schwer und sollte von jedem Spieler beherrscht werden. Aber wenn einmal Hand-Ranges ins Spiel kommen oder man bei Turnieren mitspielt, kann es richtig kompliziert werden. Wenn man dem Gegner eine bestimmte Hand-Range gibt – was auf alle Fälle vernünftig ist – muss man auch ermitteln wie gut die eigene Hand gegen diese Hand-Range abschneidet. Spielt man dann auch noch ein Turnier kommt ein Bubble Faktor ins Spiel, da der Wert der Turnierchips vom Turnierverlauf abhängen. Man kann grob gesagt im Verlauf des Turniers weniger gewinnen als verlieren und diesen Faktor muss man bei all seinen Entscheidungen mit einberechnen. Dass dies alles noch einmal verkompliziert liegt auf der Hand.

Als Einsteiger sollte man sich jedoch nicht gleich davon abschrecken lassen. Es ist auch möglich gut zu spielen ohne die gesamte Poker-Mathematik zu beherrschen. Es ist an manchen Stellen auch fraglich ob komplizierte Berechnungen überhaupt weiterhelfen. Natürlich kann man mit ihnen den optimalen Spielzug ermitteln, aber manches ist am Tisch einfach nicht möglich. Hier hilft einem häufig einfach nur die Erfahrung weiter. Ein erfahrener Turnierspieler zum Beispiel wird nicht den Bubble Faktor auf zwei Kommastellen am Tisch ausrechnen, er wird die Tendenz einfach in seiner Analyse mit berücksichtigen und dann seine Entscheidung treffen.

Ein Problem mit komplizierten Berechnungen ist nicht nur, dass sie am Tisch nicht durchführbar sind, sondern dass sie viele Spieler einfach verwirren. Wenn man sich dafür nicht begeistern kann und solche Berechnungen nicht aus dem FF beherrscht, sollte man auch gleich die Finger davon lassen und nur so weit gehen wie man sich dabei wohl fühlt. Es bringt nichts mit Zahlen zu jonglieren wenn dann das falsche Ergebnis herauskommt oder wenn man fünf Minuten überlegen muss. Das nervt nicht nur die Mitspieler, sondern bringt einen selbst auch nur selten auf das richtige Ergebnis.

Tatsache ist aber auch, dass Poker ein Spiel mit Zahlen ist. Wenn man sich mit Wahrscheinlichkeiten gar nicht anfreunden kann, sollte man sich gut überlegen ob man überhaupt die Ambition haben sollte gut zu Pokern.

Description: Wer ein erfolgreicher Pokerspieler werden möchte muss auch die Mathematik dahinter verstehen. Doch wie viel Mathe braucht ein Spieler wirklich?  • 

Ähnliche artikel